Streckenmeldungen 2010 / 2011

Oberrheinstrecke
Rheintalbahn und NBS Rastatt-Süd - Offenburg (Kursbuchstrecke 702)

KBS 702 Karlsruhe - Offenburg    "Rheintalbahn"
KBS 703 Offenburg - Freiburg - Basel    "Rheintalbahn"
KBS 703 Offenburg - Freiburg - Neuenburg (Rhein)    "Rheintalbahn/Rheinübergang (F)"
 
Baden-Oos – Baden-Baden (ex KBS 301c) und Lahr Dinglingen – Lahr Stadt (ex KBS 301l)

Stand: 05.2011


Fahrplan 2011

Die IC Basel - Nürnberg werden 2012 auf ICE nach Rhein/Ruhr umgestellt (Mit Stuttgart 21 ist die Relation Karlsruhe - Nürnberg ab 2020 ohnehin nicht mehr fahrbar).
Baden-Baden bekommt nun doch einen TGV-Halt, allerdings nicht in der Relation München - Paris ("Magistrale 17"), sondern im neuen Angebot zwischen Frankfurt a.M. und dem französischen Mittelmeerraum in Marseille. Etwa um 15.30 Uhr wird es einen "großen TGV-Bahnhof" mit Halt in beiden Fahrtrichtungen am Vorortbahnhof der Kurstadt an der Oos geben.
KBS703 Offenburg - Freiburg - Basel Bad Bf / Basel SBB: CNL 473 Kobenhavn - Flensburg - Hamburg Hbf - Karlsruhe (8.17) - Offenburg (8.56) - Freiburg (9.39) - Basel Bad bf (10.27): Dieser Zug führt Reisezugsitzwagen und ist im Abschnitt südlich von Karlsruhe bereits teilweise "entleert". Eine Freigabe des Zustiegs ab Karlsruhe wäre wünschenswert, wurde aber bisher abgelehnt.


Immer wieder: Ausbau am Oberrhein - hier Rastatter Tunnel

Es ist richtig, dass sich Politiker für die Belange der Bevölkerung ihrer Region einsetzen. Im Rheintal zwischen Karlsruhe und Basel gehen die Ansichten über den Streckenausbau oftmals auch quer durch die Parteien. Baumaßnahmen werden dadurch mitunter so lange verzögert, bis der bereits vorliegende Planfeststellungsbeschluss hinfällig wird.
Im Fall des Rastatter Tunnels kam im Frühjahr 2010 die Schnellbremsung. Die sehr zurückhaltende Kostenschätzung der DB aus dem Jahr 1997 (nur 100 Mio DM (!) mehr als die oberirdische Neutrassierung entlang der Autobahn, siehe Archiv 1997) war schon viele Jahre obsolet. Nun folgte der erwartete Rotstift - was unter Berücksichtigung der tatsächlichen Problemfälle, wie der viergleisigen Rheintalbahn im Innenstadtbereich von Offenburg, durchaus richtig ist. Während der letzten zehn Jahre hätte aber das Nadelöhr zwischen Rastatt Bf und Rastatt-Süd entschärft werden können. Bereits der schonende Ausbau auf drei Gleise hätte die Betriebssituation erheblich verbessert. Der Austausch der Murgbrücke im Südkopf des Rastatter Bahnhofs hätte, in Kombination mit dem Neubau einer zusätzlichen Brücke für ein weiteres Gleis, durchaus kostengünstig durchgeführt werden können.
(03.11) Bundesverkehrsminister Ramsauer sieht keinen Enpass in Rastatt, die Mittel für den Rastatter Tunnel werden in den kommenden Jahren nicht bereit gestellt. Aber: ...

(04.11) Bohren ist "in" - wenn schon in Offenburg der Untergrund für den eventuell zu bauenden Güterzugtunnel durch Bohrungen untersucht wird, dann kann man dies in Rastatt natürlich auch. Für den ursprünglich einröhrigen Tunnel zwischen Bietigheim (Bd) und Rastatt-Süd wird seit April der Untergrund bis in 40 m Tiefe durch Bohrungen untersucht. Angepasst an den Stand der genehmigungsfähigen Technik sollen nun zwei Tunnelröhren projektiert werden.

Die Bohrungen in Offenburg werden begleitet von einem Triumphgefühl der Bürgerinitiativen und der Offenburger Stadtverwaltung, gleichzeitig aber relativiert durch Äußerungen von Bahnchef Grube, der (selbstverständlich) die Planungen der Antragstrasse A3 intensiv weiterführt. Die Zeit vor der Wahl am 27. März war geprägt durch einen ernormen Aufmarsch von Politikern, die offensichtlich erstmalig die Bedeutung des Oberrhein-Projekts wahrnahmen. Zwischen Wahl und Regierungsübernahme fielen die abgewählten Politiker in eine Schockstarre und die neuen waren noch nicht im Amt. Eine relativ ruhige Zeit!  


Bis 22.04.2011 fuhren die Züge noch über die alte Murgbrücke in Rastatt

Durch eine ausgeklügeltes Konzept, entwickelt und überprüft sogar durch Simulationen der Fahrgastströme an den Übergängen zwischen Schienen- und Schienen-Ersatz-Verkehr SEV, konnten die Folgen der 72-stündigen Vollsperrung der Rheintalbahn zwischen Rastatt und Baden-Baden mit Bravour gemeistert werden. Über GPS konnten die Fahr- und Standorte der bis zu 80 SEV-Busse beobachtet und die Fahrten entsprechend disponiert werden. In Baden-Baden mussten die umsteigenden Fahrgastströme aus den Zügen des Fernverkehrs-Pendel-ICE von Basel und den Nahverkehrszügen der Schwarzwaldbahn auf die Ersatzverkehre nach Karlsruhe (FV) westlich des Bahnhofs und die Busse für den Nahverkehr nach Rastatt auf dem Bahnhofsvorplatz kreuzungsfrei zu ihren Einstiegsorten gelenkt werden. Für diese Aufgabe, die auch Fingerspitzengefühl verlangt, wurden über einige Wochen Fahrgastlenker ausgebildet.

Abbau der alten Murgbrücke am Abend des 22.04.11 Unmittelbar nach der Streckensperrung mussten die Fahrleitung und die beiden beilaufenden 15 kV Versorgungsleitungen unterbochen und abgebaut werden. Die Schienenprofile wurden getrennt und die Gleisjoche ausgebaut. Bereits am Abend, die Sperrung hatte ja erst um 15 Uhr begonnen, konnte dann die 115 Jahre alte Bahnbrücke in sechs Teilen von mobilen Großkranen ausgebaut und flussaufwärts im Überschwemmungsbereich abgelegt werden. Der Verschub der neuen Brücke in die Endlage wurde in der Nacht auf Ostersonntag abgeschlossen. Bis Montag Nachmittag konnten alle betriebsnotwendigen Arbeiten abgeschlossen und die Rheintalbahn wie geplant um 15 Uhr wieder für den Schienenverkehr freigegeben werden.

Züge auf der alten Murgbrücke Güterzug und TGV befahren die alte Murgbrücke, dahinter ensteht die neue Bogenbrücke

Die seit 2009 neben der bisherigen Brücke über die Murg entstehende neue Bogenbrücke soll im Rahmen einer Vollsperrung der Rheintalbahn vom 22. bis 25. April 2011 eingeschoben werden. Die Sperrzeit wird 72 Stunden von Karfreitag bis Ostermontag dauern. Auf der hoch belasteten Hauptabfuhrstrecke sind die Güterzugfahrten erfahrungsgemäß über die Osterfeiertage deutlich geringer als im Jahresschnitt. Trotzdem ist bereits ein sehr hoher Aufwand für die Planung von Umfahrungen, Fahrplananpassungen und SEV betrieben worden.

Sachstand 15.02.2011: Die Baustelle zum Abbau der alten und zum Einschub der neuen Murgbrücken hat eine Vollsperrung vom 22. bis 25.04.11 jeweils 15 Uhr für den gesamten Schienenverkehr zwischen Rastatt und Baden-Baden (NV), Karlsruhe - Baden-Baden (FV) und Karlsruhe - Offenburg (GV) zur Folge.

Zwischen Baden-Baden und Basel wird je ein ICE-Pendelzug in beide Richtungen stündlich verkehren. Seit einem Jahr laufen die Planungen für die bis zu 100 (gleichzeitig) eingesetzten SEV-Busse. Für den FV fahren die SEV-Busse, 10 bis 12 pro Zug, von dem westlich des Bahnhofs verlaufenden Seitenwegs der Bundesstraße 3 unmittelbar über die Autobahn nach Karlsruhe und zurück. Für die Nutzung dieser Busse ist ein FV-Fahrschein erforderlich. Es werden Zelte für wartende Fahrgäste und ein Service-Point an der Straße errichtet.

Die Züge der Schwarzwaldbahn verkehren südlich von Baden-Baden nach Plan, zwischen Karlsruhe und Rastatt etwa in Zwischentaktlage. Der SEV-Busverkehr (NV) pendelt zwischen den Ostseiten der Bahnhöfe Baden-Baden und Rastatt.

alte und neue Murgbruecke in Rastatt kurz vor dem Verschub IRE 4704 befährt noch die alte Murgbrücke in Rastatt. Aber es ist alles bereit für den Verschub. Die neue Brücke hat keine Zwischenpfeiler mehr, daher ist sie breiter - das nordöstliche Widerlager ist rechts auf dem Bild zu erkennen. Die Gleise sind auf der neuen Brücke aus Gründen des Schallschutzes in Schotter verlegt (die Gleise liegen bereits im Schotterbett auf der Brücke, die Schienen sind links im Bild zu erkennen).

Über den Güterverkehr können keine vollständigen Angaben gemacht werden. Umleitungen finden u.a. über die Gäubahn und zum geringen Teil auch über die linksrheinischen Strecken statt.

Die Planung dieser dreitägigen Vollsperrung einer internationalen Hauptabfuhrstrecke, auf der zudem ein dichter und auch an Sonn- und Feiertagen besonders stark nachgefragter Nah- und Regionalverkehr stattfindet, gilt als Vorbild für weitere Bauvorhaben in ganz Deutschland und wird daher sehr aufmerksam beobachtet.

Die Chance wurde allerdings vertan, beim Bau der neuen Rastatter Brücke das Nadelöhr zwischen Rastatt Bf und Rastatt Süd (Erweiterung des Flaschenhalses zwischen den viergleisigen Abschnitten Karlsruhe - Rastatt und Rastatt-Süd - Offenburg Pbf) zu beseitigen - schade!

RE 5181 der Schwarzwaldbahn auf der alten Murgbrücke RE 5311 (am 02.07.10 noch als 5181) fährt über die alte Murgbrücke in Richtung Baden-Baden. Die schöne Brauerei Franz (im Hintergrund am Ufer der Murg) will leider auch nicht mehr so recht ...

Unionbrücke in Offenburg baufällig

siehe KBS 703

Neue Züge und neue Fahrzeuge für die Schwarzwaldbahn / Fahrplan 2010

Die überaus positive Entwicklung der Nachfrage seit dem Start der "Neuen Schwarzwaldbahn" am 10.12.2006 führte besonders auf dem Streckenabschnitt der KBS 702 zwischen Karlsruhe und Offenburg zu überfüllten Zügen. Das Land musste nun als Aufgabenträger in die Schatulle greifen und zum 13.12.2009 217 T Jahreszugkilometer neu bestellen. Damit werden ab Fahrplanwechsel die vorhandenen Zwischentakt-Angebote zu einem regelmäßigen Halbstundentakt in den nachfragestärksten Zeiten ausgeweitet.
Der nachfolgende Fahrplanauszug enthält die bereits 2009 gefahrenen und die neuen Zwischentaktzüge. Darunter ist auch der Zug 4700 (Achtung, neue Zugnummer, bisher 4742) von Konstanz nach Offenburg, der ab 14.12.09 bis Karlsruhe durchfahren wird (4746).

Fahrplanauszug KBS 702/2010 Zwischentaktzuege

Ab 13.12.2009 steht, wenn Bombardier fristgerecht liefern kann, eine weitere SWB-Ausrüstung zur Verfügung. Zu einer alten "Bekannten" der Baureihe 146.2, die aus Nürnberg zurück in den Schwarzwald kommen wird, ergänzen vier neue Fahrzeuge in den SWB-Pool: zwei DB (Doppelstockwagen 2. Klasse), ein DAB (Doppelstockwagen 1. u. 2. Klasse) und ein DBf (Doppelstocksteuerwagen 2. Klasse). Sie unterscheiden sich teilweise von den bisher eingesetzten Fahrzeugen. Mit zwei Mehrzweckräumen und einem kleinen, konventionellen Sitzbereich dazwischen, werden die DB den Ansturm von Fahrradfahren mit ihren Vehikeln besser verkraften, der DAB bekommt eine indirekte Beleuchtung und berührungslose Lichtschalter in der 1. Klasse.

Änderungen auf dem Abschnitt Offenburg - Konstanz siehe KBS 720.

Schnelle Entscheidung

(08.2009) "Früher war alles anders!" - Tatsächlich ist eine flexible Anpassung des Angebots inzwischen in recht kurzen Zeitabschnitten durch Besteller und Betreiber erforderlich. Von wegen: Ausschreibung, Angebote, Zuschlag und dann ist zehn Jahre Ruhe. Die Fahrgastzahlen während er Sommerferien 2009 stellen die Eisenbahnverkehrsunternehmen vor eine Situation, die allen Erfahrungen zuwider läuft. Selbst in typischen Berufspendler- und Schülerzügen in den frühen Vormittagsstunden entspannt sich die hohe Auslastung der Züge nicht mit dem Beginn der Ferien. Vielmehr verstärkt sich das Missverhältnis zwischen Platzangebot und Nachfrage sogar noch.

Nachfrageanpassung zusätzliche Züge

Das Land und DB Regio haben im August 2009 flexibel und schnell reagiert. Nach mehreren "Notrufen" des Personals aus übervollen Zügen, einem Ge- spräch zwischen DB Regio und dem Aufgabenträger bestellte das Land innerhalb kürzester Frist ein Verstärkungszugpaar zwischen Offenburg und Karlsruhe. Auch DB Netz spielte ohne weitere Verzögerung mit, so dass die zusätzlichen Leistungen umgehend realisiert werden konnten. Vorzüge zum IRE 4700 und IRE 5189 bieten den Vorzug eines Sitzplatzes im hoch belasteten Abschnitt zwischen Offenburg und Karls- ruhe - falls man rechtzeitig am Bahnsteig steht. - Bravo!
 
 
 
 


Ausbau der Rheintalbahn südlich von Offenburg

... - siehe KBS 703


ex KBS 301 i Rastatt - Wintersdorf (-Frankreich)

... - siehe Archiv 1998


 

KBS 702 Karlsruhe - Offenburg    "Rheintalbahn"
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Baden-Oos – Baden-Baden (ex KBS 301c) und Lahr Dinglingen – Lahr Stadt (ex KBS 301l)