Streckenmeldungen 2006

Oberrheinstrecke
Rheintalbahn und NBS Rastatt-Süd - Offenburg (Kursbuchstrecke 702)

KBS 702 Karlsruhe - Offenburg - Freiburg - Basel    "Rheintalbahn"

 

Stand: 11.2006


Fahrplan 2007

Fahrplananpassungen zum Jahresfahrplan 2007 zwischen Offenburg, Freiburg und Basel: die RE der "Linie orange" halten zwischen Freiburg und Müllheim an weniger Stationen als bisher. Unterlagert werden sie von RB mit Bedienung aller Unterwegshaltepunkte. In Offenburg werden die Anschlüsse von und nach Karlsruhe, Konstanz und Strasbourg hergestellt.

Stadtverkehr Offenburg und Umgestaltung des Bahnhofs

Die Stadt Offenburg hat endlich eine Anpassung der Knotenzeiten des Stadtbusfahrplans vorgenommen, wobei die Übergänge zum Schienenverkehr am ZOB wesentlich verbessert wurden. Mit dem Nahverkehrsknoten der Schiene zur Minute 0 korrespondieren nun die Busse mit ihren Knotenzeiten 10 und 50. Und vom Busverkehr gibt es eine weitere gute Nachricht: der Streit um die Verlagerung der Busse aus der Fußgängerzone ist für die nächsten Jahre durch Gemeinderatsbeschluss ad acta gelegt worden. Leider war es weniger die Einsicht, dass Nahverkehrsbenutzer die besseren Kunden sind, als vielmehr die Kosten für drei zusätzlich notwendige Busse, um die bisherigen Kurs bei längerer Fahrzeit um das Zentrum herum aufrecht erhalten zu können, die den Gemeinderat überzeugt haben.

Auch für die Umgestaltung des Bahnhofs sind die Würfel weitgehend gefallen. Der Entwurf "Lehmann" soll verwirklicht werden, obwohl dabei ein Teil des denkmalgeschützen Empfangsgebäudes abgerissen werden muss. Die große Zahl an Kraftfahrzeugen, die bisher an der Straßenseite des Empfangsgebäudes vorbeifahren, werden künftig zwischen diesem und den Gleisen hindurchgeführt. Auch die so genannte "Südunterführung" wird endlich in die Oststadt verlängert, was den Bahnkunden aus diesem Stadtteil lange Umwege erspart.

Saubere Dostos

Im Werk Freiburg von DB Regio AG RV Südbaden wurde eine neue Reinigungsanlage für Doppelstockwagen errichtet. Die Anzahl dieser Wagen hat sich durch die Beschaffung für die Schwarzwaldbahn wesentlich erhöht. Weitere Details dazu, sowie Angebotsänderungen zwischen Karlsruhe und Offenburg siehe KBS720.

Badische Revolution?

In Protestveranstaltungen gegen den geplanten Ausbau der Rheintalbahn, wie auf der Großdemonstration am 14. Oktober 2006 mit 3500 Teilnehmern in Offenburg, wird Bezug genommen auf die Badische Revolution und die Vorgänge der Jahre 1848/49. Allerdings wurden damals große persönliche Opfer erbracht zur Durchsetzung politischer und gesellschaftlicher Visionen. Die Folgen waren nachhaltig - wir leben in einer Republik und genießen Grundrechte, zu deren Formulierung und Durchsetzung die badischen Revolutionäre damaliger Zeit wesentliche Beiträge geleistet haben. Heute steht beim Bahnbauprotest der Eigennutz im Vordergrund. Die "13 Forderungen des Volkes am Oberrhein" wurden am 14. Oktober veröffentlicht - mit geschickt formulierten Sätzen, die allerdings, ähnlich den Meinungsäußerungen vieler Politiker zum Thema, sehr allgemein gehalten sind.

Engpass Rheintalbahn
"Fremde" Güterzüge im Engpass Rheintalbahn (hier in Müllheim/Baden)

Die Entscheidung für einen Börsengang der Deutschen Bahn ohne das Netz könnte endlich Klarheit schaffen für das weitere Vorgehen in Sachen Bahnausbau. Verwundert muss immer wieder festgestellt werden, dass die Bürgerinitiative gegen die derzeitigen Ausbaupläne, aber auch Politiker, wie die Offenburger Oberbürgermeisterin, von "Der Bahn" und von Bahnchef Mehdorn Prognosen über zukünftige Entwicklungen im Güterverkehr erwarten. Ausgerechnet der größte deutsche Straßenspediteur, der sich auf Teilabschnitten der Rheintalbahn schon zu über 40% von der Konkurrenz im Güterverkehr hat verdrängen lassen, soll eine Aussage über rein politisch steuerbare Entwicklungen machen? Man nehme endlich zur Kenntnis, dass hier die Bundesrepublik Deutschland einen viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke vornimmt, wobei sie sich der sachkundigen Planungsbüros der DB bedient. Und die armen Planer, nennen wir an dieser Stelle einmal den außerordentlich gewissenhaften Chefplaner Aris Samaras, werden zerrieben zwischen den Fronten Auftraggeber (Bund mit engen Budgets), Bürgerinitiativen, Lokalpolitikern und Regierungspräsidien und, weit im Hintergrund, aber mit mächtiger Stimme, dem Eisenbahnbundesamt. Zwischendurch gibt es dann auch noch internen Ärger mit Aussagen des eigenen Konzernchefs, die immer wieder neue Verwirrungen stiften, von externen Gesprächsteilnehmern aber für die Wahrheit gehalten werden. Von seiner, im Gespräch mit der Offenburger Oberbürgermeisterin, geäußerten Einschätzung bezüglich eines neuen Güterzugtunnels und den Prognosen über die Zahl der zukünftig fahrenden Züge trat er in den vergangen Wochen scheibchenweise wieder zurück.


ex KBS 301 i Rastatt - Wintersdorf (-Frankreich)

... - siehe Archiv 1998


 

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