Streckenmeldungen 2002 (Archiv)

Basel, Südschwarzwald (Kursbuchstrecken 730, 734, 735 u.a.)

KBS 730 Basel Bad Bf - Singen (Htwl.)   "Hochrheinstrecke"
KBS 734 Weil am Rhein - Lörrach | Regio-S-Bahn
KBS 734 und KBS  743/12737  Weil am Rhein - Immendingen   "Kanonenbahn"
KBS 735 Basel Bad Bf - Schopfheim - Zell im Wiesental   "Wiesentalbahn"
KBS 740 Stuttgart Hbf - Singen (Htwl.)   "Gäubahn"

 

Stand: 12.2002

 

KBS 730    Basel - Singen (Hochrheinstrecke)

(03.2002) Der Bürgermeister von Grenzach-Wyhlen, Jörg Lutz, weiss inzwischen, was es für seine Gemeinde heisst, wenn die EU-Kommission in ihrem Weissbuch 2001 von "multimodalen Korridoren mit Vorrang für den Güterverkehr und den Bau von neuen Strecken oder Umgehungsstrecken" spricht. SBB-Chef Dr. Benedikt Weibel hat es aus seiner Sicht so übersetzt: "Wenn wir diesen Auftrag für den Nord-Süd-Korridor zwischen den Großräumen Rotterdam/Ruhrgebiet und Milano wahrnehmen wollen, so ist eine Umfahrung von Basel unabdingbar." Die Einwohner der kleinen Städtchen am Grenzacher Horn, die wirtschaftlich von der unmittelbaren Nachbarschaft Basels profitieren, zum Beispiel durch bedeutende Ableger der pharmazeutischen Industrie, haben Angst vor der sogenannten Bypass-Lösung. Nach Weibels Vorstellung sollen die Transitgüterzüge künftig an Basel vorbei auf der Hochrheinstrecke bis Herten und dort über den Rhein in die Schweiz geleitet werden. Dabei wird die Gemeinde Grenzach-Wyhlen, eingeengt zwischen Dinkelberg und Rhein gelegen, auf einer Länge von sieben Kilometern durchschnitten. Die bisher nicht elektrifizierte Strecke kreuzt auf diesem Abschnitt zweimal die Bundesstraße 34 mit 20.000 Fahrzeugen pro Tag.

Im Herbst 2001 sind die ersten neuen Dieseltriebwagen der BR 641 für Probefahrten auf der Hochrheinstrecke und zur Personalschulung im Bh Haltingen eingetroffen. Sie sollen dort auch stationiert und gewartet werden.

An dieser Stelle ist bereits mehrfach von Problemen der Fahrgäste mit dem Angebot der DB-Regio berichtet worden. Verspätungen, verpasste Anschlüsse, Zugausfälle, als Folge davon überbesetzte Züge, deren Neigetechnik wegen zu hoher Gesamtmasse ausgeschaltet werden musste usw. Das Land Baden-Württemberg hat nun als Besteller der Zugleistungen die Qualitätsmängel beziffert. Für die nachgewiesenen Qualitätsmängel im Zeitraum vom 1. Januar 2000 bis 30. Juni 2002 auf den Strecken Basel - Lindau, Stuttgart - Tübingen und Mannheim - Heilbronn muss DB-Regio nun eine Vertragsstrafe in Höhe von 11,2 Mio EURO an das Land bezahlen. Der Leiter des Nahverkehrs der DB in Baden-Württemberg, Andreas Moschinski-Wald sieht neben den Problemen mit den Neitec-Zügen in erster Linie die vielen Baustellen zur Verbesserung der Infrastruktur als Grund für die Qualitätsminderung. Büßt da Regio für Netz? Fahrpläne, wie sie seinerzeit auf der Hochrheinstrecke von DB-Regio angeboten worden sind, hätten allerdings nie bestellt werden dürfen. Selbst der Hobby-Eisenbahner erkannte damals das Werk der Schreibtischtäter als Kartenhausfahrplan, der bei geringsten Beeinträchtigung (z. B. durch massenhaft auftretende Fahrgäste) in sich zusammenstürzen musste.

KBS 730 Basel Bad Bf - Singen (Htwl.)   "Hochrheinstrecke"
KBS 734 Weil am Rhein - Lörrach | Regio-S-Bahn
KBS 734 und KBS  743/12737  Weil am Rhein - Immendingen   "Kanonenbahn"
KBS 735 Basel Bad Bf - Schopfheim - Zell im Wiesental   "Wiesentalbahn"
KBS 740 Stuttgart Hbf - Singen (Htwl.)   "Gäubahn"

 

KBS 734    Weil am Rhein - Lörrach (- KBS 743/12737 Immendingen)

Ausführlich geschrieben müßte die Überschrift zu dieser Streckenmeldung eigentlich folgendermaßen lauten: Weil (Rhein) - Immendingen "Strategische Umgehungsbahn" Weil (Rh) - Lörrach (KBS 734 ex 732 ex 304c), Schopfheim - Brennet (KBS 736 ex 734 ex 304d), Oberlauchringen - Immendingen (KBS 743/12737 ex 736 ex 304f). Es handelt sich demnach um drei Strecken, die zwar räumlich voneinander getrennt liegen, aber gemeinsam geplant und gebaut wurden. -- Fortsetzung siehe Archiv 1999

KBS 734    Weil am Rhein - Lörrach

Meldungen über die Übernahme des Betriebs durch die SBB, den geplanten Fahrzeugeinsatz und Veränderungen der Fahrplanstruktur auf den Linien S5 und S6 der Regio-S-Bahn Basel siehe KBS 735.

siehe auch Archiv 2001

KBS 730 Basel Bad Bf - Singen (Htwl.)   "Hochrheinstrecke"
KBS 734 Weil am Rhein - Lörrach | Regio-S-Bahn
KBS 734 und KBS  743/12737  Weil am Rhein - Immendingen   "Kanonenbahn"
KBS 735 Basel Bad Bf - Schopfheim - Zell im Wiesental   "Wiesentalbahn"
KBS 740 Stuttgart Hbf - Singen (Htwl.)   "Gäubahn"

 

KBS 735   Basel Bad Bf - Schopfheim - Zell im Wiesental

Am 5. Juni 1862 wird die Wiesentalbahn zwischen Basel Bad Bf und Schopfheim mit einem "Extrazug Seiner königlichen Hoheit des Großherzogs" eröffnet. -- Fortsetzung siehe Archiv 1999

(12.2001) Betrieb der Regio-S-Bahn im Raum Basel: Am 18.12.2001 lief die Angebotsfrist für die "Rote Linie" ab. In letzter Sekunde konnte DB Regio ein Angebot abliefern. Auch die SWEG hat gemeinsam mit der Basler Straßenbahn ein Angebot vorgelegt. Überraschenderweise gab die SBB ein eigenes, drittes Angebot ab. Nachdem DB-Regio aus der geplanten Zusammenarbeit mit der SBB ausgestiegen war, wurde aus dem vermeintlichen Partner ein Konkurrent.

 
Hp Brombach Hp Brombach

Für die Dauer der Bauarbeiten wurde der HP Brombach nur durch einen Pendelbus von Haagen angefahren. Das Foto links entstand am 29.07., als der Zug nach Zell i. W. erstmals ohne Halt passierte. Rechts der letzte Tag der Sperrung (06.09.).

 

Der deutsche Abschnitt der "Roten Linie" der Regio-S-Bahn Basel wird für etwa 36 Millionen Euro modernisiert und auf S-Bahn-Standard gebracht. Der Umbau des Haltepunkts Brombach (Anpassung des Bahnsteigs auf 55 cm über SOK) wurde bereits ausgeführt. Neue Haltepunkte sind geplant für Lörrach (Dammstraße, Schillerstraße und Schwarzwaldstraße), Maulburg (bei Firma VST) und Schopfheim (Lus).

Im letzten Jahr war noch von einem Kooperations-Angebot der Partner DB-Regio und SBB die Rede. Jetzt stehen beide Anbieter, neben der SWEG/BVB, als Konkurrenten im Rennen. Am 21. März schickte DB-Regio einen Triebwagen der Baureihe 426 ins Wiesental, um dem Publikum die zu erwartende Ablösung der lokbespannten Züge (BR 143 und modernisierte Silberlinge) schmackhaft zu machen.

Mit ihrem Angebot setzt die SBB dagegen überwiegend auf die Erhöhung der Akzeptanz der Regio-S-Bahn auf dem deutschen Streckenteil, indem eine Integration der Fahrpläne mit denen der bereits vom selben Anbieter betriebenen Linien S1 (Mulhouse- Basel-Frick/Laufenburg), S3 (Laufen-Basel-Olten) und die S9 (Sissach- Läufelfingen-Olten) erfolgen soll. Der Synergieeffekte durch den Personal- und Fahrzeugeinsatz nur eines Betreibers in nahezu dem ganzen Netz der Regio-S-Bahn Basel (Ausnahme Oberrhein) spart Kosten. Das von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg angefragte Auftragsvolumen sieht im Wiesental einen Halbstundentakt zwischen 5 und 21 Uhr vor. Die Fahrzeuge müssen einen optimierten Einstieg bei 55 cm Bahnsteighöhe bieten. Geplant ist die Betriebsaufnahme für Mitte 2003.

(12.04.2002) Das Bundesland Baden-Württemberg und der Kanton Basel-Stadt haben entschieden: Die SBB gewinnen die Ausschreibung der grenzüberschreitenden "Roten Linie" im Dreiländereck. Sie wird ab Sommer 2003 die beiden Linien S5 und S6 der Regio-S-Bahn Basel betreiben. Der Bahnverkehr auf den Strecken KBS 734, KBS 735 sowie der Verbindungsstrecke zwischen Basel Bad Bf und Basel SBB wird voraussichtlich bis Juni 2003 weiterhin mit Zügen der DB-Regio gefahren, allerdings im Auftrag der SBB. Ab Sommer 2005 soll dann neues Fahrzeugmaterial (siehe unten) der SBB eingesetzt werden.

DB-CARGO im Wiesental Nur zwei unbeladene Güterwagen bringt die DB-CARGO 294 am sonnigen 1. Oktober das Tal hinunter (hier zwischen Fahrnau und Schopfheim). Auf dem Foto sind im Vordergrund die seit 30 Jahren unbenutzen Gleise der Wehratalbahn zu erkennen.

(02.2002) Die Abrollbehälterwagen für den Transport von Quarzsand und die Flüssiggaswagen für die Giessereien in Fahrnau und Zell, die Wagen für den Holztransport - DB Cargo möchte nichts mehr damit zu tun haben. Die werktäglich sechs oder manchmal auch mehr Wagen, die bisher in Zell i. W. zur Bereitstellung kamen, sind kein Argument mehr für den Erhalt der Gütertarifpunkte an der oberen Wiesentalstrecke. Nach dem Orkan Lothar konnte mit der Holzabfuhr noch ein Geschäft gemacht werden. Und nach der für DB Cargo peinlichen Aktion von PRO SCHIENE-Aktivisten, die mit Kieslastern und Schaufeln für die Befahrbarkeit des Geländes am Ladegleises in Steinen gesorgt hatten, wurden von der Bahn erst kürzlich noch über eine Million Euro in die Verladestelle Steinen investiert. Am 6. Februar 2002 war Schluss. Gegen Mittag wurden die letzten Güterwagen talabwärts gezogen. Die Interessengemeinschaft PRO SCHIENE äußerte ebenso wie Lokalpolitiker und Vertreter der verladenden Wirtschaft ihr Unverständnis über DB Cargo. Der Rückzugswahn aus der Fläche hängt einen der größten Holzverladeplätze des Schwarzwald von der Schiene ab. Die Gefahrguttransporte (Flüssiggas) werden jetzt mehrmals wöchendlich von Nordrhein-Westfalen bis in den äußersten Südwesten auf der Straße fahren.

(10.2002) Von der Übernahme der Roten Linie der Regio-S-Bahn durch die Schweizerischen Bundesbahnen ist weiter oben berichtet worden. Von den einzusetzenden Fahrzeugen waren aber bisher nur einige technische Angaben aus der Ausschreibung des Landes Baden-Württemberg bekannt, z. B. die vorgeschriebene Einstiegshöhe von 55 cm über SOK. Der zukünftige Betreiber hat nun veröffentlicht, dass in einem Beschaffungsprogramm im Umfang von 330 Mio SF 42 Niederflurtriebwagen vom Typ "Flirt" bei der Firma Stadler AG in Bussnang bestellt worden sind. Die Firma Bombardier bekam mit dem ebenfalls intensiv getesteten Triebwagen "Remo" wegen des ungünstgeren Preis-Leistungsverhältnisses keinen Zuschlag. Mit den neuen Fahrzeugen sollen die steigenden Erwartungen der Kundinnen und Kunden im regionalen Personenverkehr befriedigt werden. Die "Flirt"-Triebwagen sollen laut Pressemitteilung der SBB ein Symbol werden für ein pünktliches, schnelles, sauberes und kundenfreundliches Nahverkehrsangebot auf der Schiene. Allein 30 der neuen Fahrzeuge werden bei der Regio-S-Bahn im Großraum Basel eingesetzt, davon zehn im Wiesental.

(10.2002) Die SBB ist seit Oktober 2002 auch in Deutschland sesshaft geworden. Ihren Sitz hat die SBB GmbH in Lörrach, von wo die neuen Aktivitäten zwischen Basel und Zell i. W. und zwischen Weil a. Rh. und Steinen gelenkt werden sollen. Geschäftsführer der neuen Tochtergesellschaft wurde Otfried Köhn.

 

KBS 730 Basel Bad Bf - Singen (Htwl.)   "Hochrheinstrecke"
KBS 734 Weil am Rhein - Lörrach | Regio-S-Bahn
KBS 734 und KBS  743/12737  Weil am Rhein - Immendingen   "Kanonenbahn"
KBS 735 Basel Bad Bf - Schopfheim - Zell im Wiesental   "Wiesentalbahn"
KBS 740 Stuttgart Hbf - Singen (Htwl.)   "Gäubahn"

 

KBS 740   Stuttgart - Singen (Gäubahn)

Mit sieben täglichen Direktverbindungen in beiden Fahrtrichtungen zwischen Stuttgart und Zürich und neuen Abfahrtzeiten soll das Angebot auf der Gäubahn attraktiver gestaltet werden. Nach dem misslungenen Start im Jahr 1999 (häufiger Ausfall der Neigetechnik und regelmäßige Fahrplanabweichungen auf der teilweise eingleisigen Strecke) war die Zahl der Verbindungen auf fünf Zugpaare reduziert worden. Das veränderte Fahrplanangebot wird zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2002 eingeführt. Mit Ausnahme eines Zugpaars, gefahren mit Cisalpino SA, werden alle Leistungen mit dem ICE-T erbracht. Die wenig genutzte Frühverbindung ab Stuttgart wird zugunsten eines Zugangebots am Abend (Stuttgart ab 20:04 Uhr, Zürich an 22:47) aufgegeben.

Weitere Meldungen: siehe Archiv 1999

KBS 730 Basel Bad Bf - Singen (Htwl.)   "Hochrheinstrecke"
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KBS 734 und KBS  743/12737  Weil am Rhein - Immendingen   "Kanonenbahn"
KBS 735 Basel Bad Bf - Schopfheim - Zell im Wiesental   "Wiesentalbahn"
KBS 740 Stuttgart Hbf - Singen (Htwl.)   "Gäubahn"